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Den Eid eines Hundes zu lesen

 
   
         
  der Prinz, Puppe zum Spielen des Märchens Der Prinz mit den Eselsohren
(Portugiesisches Volksmärchen © Von Dulce Rodrigues. Alle Rechte vorbehalten)

Es war einmal ein König und seine Königin, die waren sehr traurig, weil sie keine Kinder hatten. Der König ließ also drei Feen rufen, die sollten bewirken, dass die Königin ihm einen Sohn schenkte. Die Feen versprachen ihm, seine Wünsche zu erfüllen, und sagten ihm, sie würden bei der Geburt des Prinzen zugegen sein. Damit war der König einversstanden.

Nach neun Monaten wurde dem Königspaar ein Sohn geboren, und der König ließ die Feen rufen wie versprochen. Die Feen kamn und schenkten dem König ihre Gaben. Die erste Fee sprach: "Du sollst der schönste Prinz der Welt werden." Die zweite Fee sprach: "Du sollst sehr tugendhaft und intelligent werden." Die dritte Fee sprach: "Sodass Du nicht hochmütig wirst, weil Du so hübsch und intelligent bist, Dir sollen Eselsohren wachsen." Und die drei Feen gingen wieder fort und der König und seine Königin waren sehr traurig.

Der Prinz wurde von Tag zu Tag schöner und intelligenter, und niemand auf dem Hof wußte, dass er Eselsohren hatte.

Als er in das Alter kam, in dem er rasiert werden mußte, da ließ der König den Barbier rufen und sagte zu ihm: "Du wirst den Prinzen rasieren, aber wenn du jemandem sagst, dass er Eselsohren hat, mußt du sterben." Der Barbier hatte große Lust zu erzählen, was er gesehen hatte, aber die Angst, sterben zum müssen, ließ ihn schweigen.

Aber das Geheimnis war sehr schwer zu tragen und eines Tages ging der Barbier zur Beichte und sagte zu dem Pfarrer: "Ich habe ein Geheimnis, das ich behüten muß, aber wenn ich es nicht jemandem anvertrauen kann, sterbe ich, und wenn ich es jemandem anvertraue, läßt der König mich töten. Saget mir, Vater, was ich tun soll." Der Pfarrer antwortete ihm, er solle in ein Tal gehen, dort ein Loch graben und das Geheimnis so oft dahineinsprechen, bis er von dieser Last befreit sei, und dann das Loch mit Erde wieder zuschütten. Der Barbier tat es; und nachdem er das Loch zugeschüttet hatte, ging er ganz erleichtert nach Haus zurück.

Nach einiger Zeit wuchs Schilfrohr an der Stelle, wo der Barbier das Loch gegraben hatte. Einige Hirten kamen mit ihren Herden dort vorbei, schnitten sie das Rohr und machten sich Flöten daraus. Wenn die Hirten dann auf den Flöten spielten, so erklangen Stimmen, die sagten: "Prinz mit Eselsohren."

Diese Neuigkeit verbreitete sich allmählich in der ganzen Stadt, und da befahl der König, einer der Hirten solle zu ihm kommen und auf solch einer Flöte spielen. Und es erklangen immer dieselben Melodien und Stimmen, die sprachen: "Prinz mit Eselsohren." Auch der König selbst spielte, und bei jedem Mal hörte er wieder die Stimmen.

Da ließ der König die Feen zu sich rufen und bat sie, dem Prinzen die Eselsohren wegzunehmen. Sie kamen und ließen den ganzen Hof versammeln und befahlen dem Prinzen, die Mütze abzunehmen. Wie groß war da die Freude des Königs, der Königin und des Prinzen, als sie sahen, daß er keine Eselsohren mehr hatte!

Von jenem Tag an hörte man aus den Flöten, die die Hirten machten, die Wörter nicht mehr: "Prinz mit Eselsohren."

Dein vierbeiniger Freund.

 
 


Barrys Unterschrift



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