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VOM FISCHER UND SEINER FRAU
(niederdeutsches Märchen der Brüder Grimm)
Ein Fischer, der mit seiner Frau in einer armseligen Hütte lebte, angelte im Meer einen Fisch, der als verwunschener Prinz um sein Leben bat; der Fischer ließ ihn wieder frei.
Als die Frau des Fischers das hörte, fragte sie ihn, ob er sich denn im Tausch gegen die Freiheit des Fisches nichts von ihm gewünscht hätte.
Sie drängt ihren Mann, den Zauberfisch erneut zu rufen, um sich eine kleine Hütte zu wünschen. Diesen Wunsch erfüllte ihm der Zauberfisch.
Doch schon bald war die Frau des Fischers damit nicht mehr zufrieden. Erneut verlangte sie von ihrem Mann, den Zauberfisch an Land zu rufen und einen größeren Wunsch vorzutragen.
Jedes Mal lautete des Fischers Ruf an den Zauberfisch:
Manntje, Manntje, Timpe Te,
Buttje, Buttje in der See,
myne Fru de Ilsebill
will nich so, as ik wol will
Nach der Hütte verlangte sie ein Schloss. Als sie auch damit nicht zufrieden war, wollte sie König, Kaiser und schließlich Papst werden.
Alle diese Wünsche wurden vom Zauberfisch erfüllt und angekündigt mit der Formel: Geh nur hin, sie hat oder sie ist es schon.
Der Fischer teilte die Wünsche seiner Frau nicht, beugte sich aber trotz wachsender Angst ihrem Willen.
Je maßloser die Wünsche der Frau wurden, desto mehr verschlechterte sich das Wetter. Die See wurde erst grün, dann blauviolett, dann schwarz, und immer heftiger wurde der Sturm.
Als sie schließlich fordert, wie der liebe Gott zu werden, wird sie wieder zurück in die armselige Hütte versetzt, wie am Anfang.
Ich hoffe, dieses Märchen hätte dir gefallen. Dein vierbeiniger Freund. |
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